Aus Politik und Zeitgeschichte: Italien
Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) ist zweifellos die traditionsreichste und Deutschlandweit die bedeutendste der in diesem Bereich tätigen Einrichtungen. Überparteilich und wissenschaftlich fundiert und ausgewogen, setzt sie sich seit über 70 Jahren mit einem breit gefächerten Bildungsangebot für die Förderung und Stärkung des Bewusstseins für Demokratie und ihre Werte, für Pluralismus, Toleranz und politische Partizipation ein. In unterschiedlichen Medien und Formaten vermittelt sie Einblicke und Kenntnisse über die historischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge politischer, kultureller, sozialer sowie wirtschaftlicher Prozesse – und richtet dabei sei jeher den Blick über die nationale Ebene hinaus in die Welt, so auch nach Italien.
20 Jahre ist es her, dass 2004 die wegweisende Veranstaltungsreihe „Va Bene – Europa verstehen: Italien“ begründet wurde. 2010 wurde die Inititiave mit dem auf zwei Jahre ausgelegten Projekt „Va bene?! Italien auf Deutsch. La Germania in italiano“ fortgesetzt. Die große Abschlusskonferenz mit einem zweitätigen Programm fand 2011 in Berlin statt und stellte die deutsch-italienischen Beziehungen kritisch auf den Prüfstand. Im Jahr darauf veröffentlichte die bpb in ihrer renommierten Schriftenreihe den „Länderbericht Italien“. Unter den Herausgebern war die hier Schreibende.
Seither hat sich in Italien und unserer Welt so Vieles grundlegend und in einem immer schneller werdenden Rhythmus verändert. Wir befinden uns mitten in einer umfassenden politischen und kulturellen Transformation, auf dem Weg in ein neues Zeitalter. Wie geht Italiens Politik und Gesellschaft mit den Herausforderungen um?
Anlässlich der Frankfurter Buchmesse mit dem Ehrengast Italien stellt auch die Bundeszentrale für politische Bildung diese Frage und widmet dem Thema in ihrer Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ das Heft „Italien“. Für diese Ausgabe bin ich der Frage nachgegangen „Nachhaltig in die Zukunft? Italien und der Green Deal“ und komme zu dem Schluss: Das Potenzial zu einer umfassenden Erneuerung des Landes im Sinne der Nachhaltigkeitsziele ist vorhanden. Tatsächlich ist hier ein unumkehrbarer Prozess im Gange, in dem Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenwirken (müssen). Wohin das führt, wird die Zukunft zeigen. Mit platea2030 setzen wir uns dafür ein, dass diese Transformation im Sinne der Agenda2030 und des gerade von den Vereinten Nationen verabschiedeten Zukunftspakts gestaltet wird.